Calcio Culinaria KielSportplatz Wacken, SG Vaalia/Wacken
Frikadelle im Brötchen
Wenn das kleine Örtchen Wacken nicht gerade von meheren zehntausend schwarz-gekleideten und friedlichen Menschen eingenommen wird, ist es unter anderen auch der Schauplatz von bestem Kreisklassenfußball. Und das beste auch noch bei bester "Muddie"-Verpflegung. Die Frikadellen im Brötchen kommen quasi direkt aus der Pfanne und sind sehr lecker. Das Ganze auch noch zu einem unschlagbaren Preis. Die perfekte Ergänzung stellt der hausgemachte Nudelsalat dar, der für günstige twee foftie mehr als nur eine Sättigungsbeilage ist. Sportplatz Seeth - SG Friedrichstadt - Seeth/Drage
Frikadelle
Oh, mein Gott. Ist die lecker! Die Frikadelle in Seeth lässt einen ein Stück weit blasphemisch werden, doch tatsächlich hat sie den Namen des Herrn in der Beschreibung verdient. Das wird dem Tester schon bewusst, als das Mädel, die gerade selbst ein Exemplar verspeist, einem mitteilt: „Die ist wirklich gut“ - und das mit einen Wie-kannst-du-daran-zweifeln-Ungläubiger-Gesichtsausdruck. Und die Vorschusslorbeeren sind keineswegs unverdient. Erstmal ist die Frikadelle perfekt gegrillt. Trotz des hohen Krossigkeitslevel ist sie aber sehr, sehr saftig (wer will kann den Fleischsaft von der Wurstpappe schlürfen – nicht dass irgendjemand je so etwas gemacht hätte).Und zum dritten ist sie einfach gut gewürzt. Das „grüne“ Exemplar gefällt noch etwas besser (feine Kräutermischung), die „rote“ könnte noch einen Hauch mehr Wumms haben, aber CCK sind halt Scoville-Junkies. Auf jeden Fall hat sich der Schlachtermeister aus dem nahegelegenen Friedrichstadt ein Lob verdient, genau wie die Frau am Grill. Kieler SV Holstein vs. 1. Fußballclub Magdeburg
3. September 2018, Endstand 2:1
19.30 Uhr. Der Versuch pünktlich Feierabend zu machen, ist gescheitert. Missmutig werden die ersten WhatsApps verschickt: „Bin dann vielleicht in der zweiten Halbzeit da“. Zudem auch noch Stau zwischen Arbeitsplatz und Zielort herrscht. Kurz danach dann aber doch das erlösende Fallen des Stiftes, ab geht es ins Auto und mit Höchstgeschwindigkeit über die inzwischen freien Straßen in Richtung Stadion. Parkraum am Westring ist auch noch vorhanden und nach einem kleinen, aber strammen Fußmarsch ist sogar noch ein Zeitpuffer bis zum Anpfiff von fast 10 Minuten. Das Flutlicht strahlt, die Ränge sind gut gefüllt und langsam fällt der Stress ab – "Scheiß Montagsspiele", bleibt aber trotzdem der Gedanke.
Dann ertönt aber auch schon der Pfiff von Schiedsrichter Dr. Kampka. Der Gästeblock legt direkt lautstark los, während es aus dem Block 501 zunächst deutliche Unmutsbekundungen in Richtung Geschäftsführung des Vereins gibt. Seit dem Frühjahr sind die Fronten arg verhärtet, das „Hauptribünenverbot“ für die aktive Szene beim Spiel der U23 gegen die Zwote des HSV, sowie die anschließende „Würstchengate“ und deren Folgen hatten unter der Woche zu einer neue Eskalation geführt, die so absolut nicht wünschenswert ist.
Akustisch der Support danach aber auf einem guten Level, mit einem richtigen Gegner im Gästeblock singt es sich vielleicht doch lauter (und die Magdeburger durften ja diesmal Überdachung nutzen). Auch auf dem Feld sieht es so aus, als wenn die Gäste nicht nur zerstören wollen, bereits nach wenigen Minuten muss Kronholm bei einem Kopfball von Erdmann eingreifen. Auch die nächste Chance erspielen sich die Gäste, der Winkel ist für Costly dann aber doch etwas zu spitz. Bei Holstein blitzt immer wieder die Idee des neuen Spielsystems auf, zu Beginn hakt es aber noch häufig, der FCM stört den Spielaufbau immer wieder erfolgreich. Dann nach 25 Minuten aber ein Kopfball von Honsak, den der Magdeburger Keeper noch gerade vor der Linie festhält. In der Folge ist Holstein dann feldüberlegen aber nicht zwingend. So wirklich unzufrieden sind beide Lager zur Pause wohl nicht.
Sport- und Schwimmverein Jahn Regensburg vs. Kieler Sportvereinigung Holstein
Continental Arena, 26. August 2018, Endstand 0:0
Gerade mal sieben Tage war es her, dass die Kieler die Landesgrenzen von Bayern verlassen haben. Doch weil der Freistaat im August so schön ist, durften die Störche gleich ein zweites Mal innerhalb einer Woche gen Süden ziehen. Beide Male auf einem Sonntag, was schert es den Norddeutschen schon, erst spät in der Nacht, oder gar am frühen Morgen des Montages zu Hause zu sein!? Rücksicht konnte von DFB und DFL nicht verlangt werden. Es war doch verständlich, dass Duisburg die 259 Kilometer nach Darmstadt oder Sandhausen die 326 Kilometer nach Bochum lieber auf einem Samstag machen. Der Kieler ist es ja von Haus aus gewohnt, weite Strecken in Kauf zu nehmen. Da sind über 800 Kilometer auf einem Sonntag doch kein echtes Hindernis. ¯\_(ツ)_/¯
Für die CCK-Reisegruppe stand nach dem Trip nach München fest, dass man sich die Tour nach Regensburg am darauffolgendem Wochenende eigentlich sparen kann. Also fanden wir uns am Samstag vorm Spiel auf der Autobahn wieder. Wie das passieren konnte, lässt sich rational nicht erklären. Aber wo man, nach einem kleinen Abstecher beim Fußball in Rudolstadt (Bericht folgt) schon mal in Regensburg war, ließ man es sich nicht nehmen, die bayrische Gastfreundschaft zu genießen. Wie schon in München wurde ins Gasthaus eingekehrt. Statt ins Kneitinger ging es dieses Mal ins Regensburger Weißbräuhaus. Hier wurde geworben mit Bier aus eigener Herstellung, Fleisch und Wurst aus der eigenen Metzgerei und eigenem landwirtschaftlichen Anbau. Die beworbene Qualität wurde getestet und für die kommende Saison kann ganz klar eine Empfehlung ausgesprochen werden.
Besonders Bayern ist bekannt dafür, dass Touristen aus Asien sich die Schönheiten Europas binnen 24 Stunden zeigen lassen und somit auch in Scharen durch das südlichste und vermeintlich deutscheste Bundesland der Republik ziehen. So war es am Morgen auch nicht ganz klar, ob es sich bei am Hotel vorbei ziehendem Tross um jene Touristen oder dem Lee-Fanclub handelte, der von Spiel zu Spiel größer zu werden scheint.
Vor Anpfiff wurde es aber auch für CCK nochmal touristisch. Ein kleiner Abstecher zur Walhalla - einer Gedenkstätte für bedeutende deutsche Persönlichkeiten. Neben der stark ans Pantheon angelehnten Architektur, beeindruckte besonders der Blick über die Landschaft entlang der Donau. Den Eintritt in die Ruhmeshalle haben wir uns allerdings gespart, denn wir waren uns sicher, dass man unter den bedeutenden Persönlichkeiten keine Büste Patrick Herrmanns finden würde. Ein unverzeihlicher Fehler, der uns keinen Cent wert war.
Also direkt weiter zum Stadion, dass praktischerweise direkt an der A3 liegt und damit zu den verkehrsgünstiger gelegenen Stadien gehört. Leuchtend rot und hochmodern tauchte es am Horizont auf. Eine Schönheit ist es von aussen eher nicht. Auch wenn sich gegenüber dem letzten Besuch neue, beeindruckende Graffiti hinzugekommen sind. Aber schon damals fiel auf, dass die Akustik der engen Arena sehr gut ist. Heim wie Gästekurve sind dank des Daches und der steilen Kurve gut im Stadion zu hören.
Gegenüber des Pokalspiels standen Seydel statt Kapitän Kinsombi und Honsak in Vertretung für den Gelb-Rot-gesperrten van den Bergh in der Startaufstellung. Seit 2013 hat der Jahn nicht mehr gegen Kiel gewonnen. In der 2015 gebauten Continental Arena haben die Regensburger gegen Kiel sogar nur Niederlagen eingefahren. Die Statistik vorm Spiel sprach also für uns.
Bereits nach wenigen Minuten konnte Seydel einige Offensivaktionen für sich verbuchen und zeigte bis zu seiner Auswechselung viel Engagement - leider ohne zählbaren Erfolg, trotzdem rechtfertigte er seinen Platz in der Startaufstellung. Insgesamt ließ einen die erste Halbzeit dennoch etwas ratlos zurück. Weder mangelte es an Unterhaltung, noch Chancen. Doch die Überlegenheit, die Kiel die letzten Mal an der Donau gezeigt hatte, fehlte. Die hoch stehenden Gastgeber machten es Holstein schwer. Den 9.700 Zuschauern, davon rund 150 aus Kiel, fehlten für einen höheren Unterhaltungswert lediglich die Tore.
Auch die zweite Hälfte begann zunächst wieder besser für die Störche. Doch je weiter die Zeit voran schritt, desto unsicherer wirkte das Kieler Spiel wieder. Die konsequente und starke Verteidigung von Regensburg ließ jeden Versuch in Führung zu gehen ins Leere zu laufen. Da war es auch kein Wunder, dass rund 20 Minuten vor Ende auf einmal nur noch der Jahn nach vorne spielte. Die Null stand dank einer Mischung aus Pech (Latte), mangelnder Präzision und dem beherzten Eingreifen von Kronholm, der sich gegenüber der ersten Hälfte deutlich gesteigert hatte.
Würzburger Fußballverein vs. Fußball-Club Würzburger Kickers II
Sepp-Endres-Sportanlage, 18. August 2018, Endstand: 2:0
Da die Anreise zum Pokalspiel in München auf den Sonnabend gelegt wurde, um die 1800 Kilometer etwas entspannter zu gestalten, hieß es im Vorfeld Ausschau nach einem schicken Kick halten. Dabei entschied sich die Kieler Reisegruppe für das kleine Würzburger Derby in der Landesliga Bayern, zwischen dem Würzburger FV und der Zweiten der Kicker. Sicher eines der besseren Spiele, um die Sepp-Endres-Sportanlage zu kreuzen … wäre nicht zwei Tage vor dem Spiel, die Partie Würzburger FV gegen die Erste der Kickers ausgelost worden – für drei Tage später. Trotzdem wurde sich gegen ein Alternativspiel entschieden, auch weil Würzburg gut in den Reiseplan passte und die Stadt am Main ja auch ganz schick ist.
Und das Spiel hat ja auch eine gewisse Tradition, wobei es sich beim Würzburger FV nur noch um den Nachfolgeverein des ehemaligen 1. Würzburger FV 04 handelt. Diesen ereilte 1981 das Schicksal der Insolvenz, nachdem die 04er zuvor vier Jahre in der 2. Bundesliga gekickt hatten. Diese großen Zeiten sind inzwischen lange vorbei, das Stadion an der Frankfurter Straße, das einmal 15.000 Zuschauer fasste, inzwischen abgerissen. Seit 1982 ist die bereits erwähnte Sepp-Endres-Sportanlage die Heimat, anfangs musste hier sogar noch auf Grand gekickt werden.
Mit Blick auf den Fluss und Weinberge wurde das Auto geparkt, unter den prüfenden Blicken einiger anwesender Staatsbeamte wurde sich erstmal akklimatisiert von Klimaanlage volle Radelle an auf über 30 Grad. Kurzer Fußmarsch vorbei an diversen „Würzburg ist blau“-Aufklebern und schon wurde das Schild „Zum Biergarten“ erblickt. „Hier sind wir richtig“ der Gedanke, vor allem weil dieser Biergarten schon ein Teil des Stadions ist. Vor dem Eintritt gab es allerdings noch Taschenkontrolle und Leibesvisitation – Sicherheitsspiel in Liga fünf. Aus diesem Grund gab es an diesem Tag auch nur alkoholfreies Diestelhäuser, was beim Radler immer nicht so schlimm ist. Wurst dazu geschnappt und schnell ein schattiges Plätzchen auf der überdachten Tribüne gesucht. Die Aussicht auf die Weinberge hatte schon wirklich was.
|
Holstein Kiel Feed1912FM Feedliga2-online.de Feed17. Februar 2019 |