Calcio Culinaria KielFußball-Club St. Pauli von 1910, Millerntor-Stadion
Brathering-Brötchen
Auch wenn der "magische" FC derzeit in der 2. Bundesliga nicht viel reißt - bei der Verpflegung am Millerntor geht einiges und das vor allem zu fairen Preisen. In der Gästekurve repräsentiert der Verein die norddeutsche Küche standesgemäß in Form von Fischbrötchen. Die Auswahl am Stand ist gut - von Backfisch bis Matjes ist alles von nicht so fischig bis sehr fischig zu bekommen. Positiv: Während vorne verkauft wird, ist hinten eine Mutti fleißig am Schmieren und Belegen. Also alles frisch, was an den Brötchen zu merken ist: Das Backwerk ist nicht zäh oder gar durchgesuppt. Die Kieler Testfraktion entscheidet sich einträchtig für das Brathering-Brötchen. Der gebratene Hering ist mild und schmackhaft, dazu gesellt sich ein kleines Blatt Salat, sowie ein paar Zwiebelringe. Das wünscht man sich so auch in anderen Stadien im Norden.
Der "Blaschke"
Der „Blaschke“ in Kiel-Gaarden. Nicht nur im Herbst einer der CCK-Lieblingsplätze an der Förde. Benannt nach einem großen Ballsport-Pionier, der auch dafür verantwortlich war, dass der Deutsche Fußballbund seine Geschäftsstelle ab 1916 in der Landeshauptstadt hatte, genauer gesagt in der Dänischen Straße, Hausnummer 24.
Verantwortlich hierfür war der Georg Blaschke, der vor seiner Tätigkeit für den Deutschen Fußball-Bund zunächst an der Förde den Ball ins Rollen brachte – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Nachdem es ihm und seinen Mitstreitern im Männer-Turnverein untersagt wurde, ein Fußballspiel auszutragen, gründete Blaschke am 7. Oktober 1900 kurzerhand den 1. Kieler Fußballverein (einer der beiden Vorgängervereine von Holstein Kiel). Mit seinen Freunden fuhr er am gleichen Tag nach Lübeck und schoss Stürmer auch noch gleich das erste und einzige Tor gegen die Auswahl der Hansestädter und sicherte so den ersten Derbysieg.
Drei Jahre später (inzwischen gab es an der Förde mit dem 1. KFV 1900, dem Sportclub 1899, dem FC. Holstein, dem Ellerbecker FC 1903 und dem FC Kilia immerhin fünf Fußballvereine) wurde unter Blaschkes Führung dann der Verband Kieler Ballspiel-Vereine gegründet, der die städtische Meisterschaftsrunde organisieren sollte. Als nächste Station auf der Karriereleiter folgte 1905 der Norddeutsche Fußballverband, ehe der Kieler im Mai 1910 zum 1. Schriftführer des DFB gewählt wurde und für insgesamt 18 Jahre im Vorstand bleiben sollte. Als 1915 während des Krieges die Geschäftsstelle des DFB in Dortmund schließen musste (der damalige Geschäftsführer Walter Sanß war zum Kriegsdienst eingezogen worden), übernahm Blaschke zunächst provisorisch und ein Jahr später offiziell deren Aufgaben. Der DFB zog damit nach Kiel.
Und auch in der Weimarer Republik ging es an der Förde weiter, allerdings musste der gestiegenen Popularität des Ballsports Rechnung getragen werden, ein Umzug in ein größeres Büro am Sophienblatt war aufgrund des gestiegenen Arbeitspensums unausweichlich. Von hier aus sollten die Geschicke des nationalen Fußball-Verbandes noch bis 1927 gelenkt werden, ehe der DFB beschloss, mit der Geschäftsstelle nach Berlin umzuziehen.
Der Name „Blaschke“ steht heute noch in großen Lettern über dem Eingangstor des Platzes in der Norddeutschen Straße. Ansonsten dürfte der Name in der Landeshauptstadt nur Fußball-Insidern etwas sagen. Wer mehr über den Ballsport-Pionier erfahren möchte, dem sei das Buch seines Enkels „Georg P. Blaschke - Pionier des Fußballs“ (erschienen im Agon-Verlag) empfohlen. Sportverein Wehen Wiesbaden vs. Kieler SV Holstein
22. Oktober 2016, BRITA-Arena, Endstand 0:0
Während ein Teil von CCK noch im ICE zwischen Kassel und Frankfurt weilte, ging es für zwei Autoreisende vom Nachtlager in Siegen bereits am Vormittag nach Frankfurt. Hier trafen die U19-Mannschaft der Eintracht und die der Münchner Löwen aufeinander. Die Partie war aber nur bedingt der Grund für den Abstecher nach "Mainhattan", vielmehr interessierte der Ort des Spils: das Riederwaldstadion.
Nachdem das ursprüngliche Stadion am Riederwald im Krieg zerstört wurde und das Gelände anschließend als Trümmerhalde fungierte, wurde das neue Stadion Anfang der 50er Jahre an anderer Stelle neu errichtet. Später wurde die Tribüne um eine für diese Zeit innovative freitragende Spannbeton-Konstruktion ergänzt. Doch mit der Einführung der Bundesliga und den damit verbundenen Veränderungen, zog die Eintracht ins Waldstadion. In der nachfolgenden Zeit wurde das Stadion am Riederwald überwiegend für Leichtathletik genutzt. Das letzte Pflichtspiel fand Ende 1980 statt. Die fehlende Auslastung und die finanzielle Lage der Eintracht führten letztlich zu einem zunehmenden Verfall der Tribüne, so dass 1988 und 1989 das einsturzgefährdete Dach und damit die einst modernste Tribüne Deutschlands zurückgebaut wurden. Seit 2002 dient das Areal dem Trainingszentrum der Eintracht.
Zwischenzeitlich am Bahnhof in Wiesbaden angekommen, wurde vom bahnreisenden Teil erstmal die Bahnhofsschlachterei in Augenschein genommen. Ein Spießbratenbrötchen für 3,30 EUR und ein Brötchen mit gegrillter Mettwurst für 2,50 EUR. Sollte ebenfalls mal jemand das zweifelhafte Vergnügen haben, in Wiesbaden am Bahnhof anzukommen, so empfehlen wir dringend einen Abstecher zur Metzgerei Zeiss. Aber wir waren ja auch zum Fußball da. Im Wellblechtempel namens "BRITA-Arena" war der harte Kern unseres Kollektives dann auch wieder vereint.
Nachdem man sich mit dem deutlichen Sieg gegen die U23 von Werder am vergangenem Samstag auf Platz fünf im Tableau hochgeschraubt hattr, galt es an diesem Spieltag gegen den punktgleichen Tabellennachbarn die Position zu festigen. Die Spiele gegen Wiesbaden sind traditionell keine Selbstgänger. So war der nötige Respekt im Vorfeld angebracht. Neben den 150 Kielern im Gästeblock gab es noch Unterstützung auf der Haupttribüne. Niklas "Jockel" Jakusch und Patrick "Aue" Auracher, Letzterer hat übrigens ausgerechnet am vergangene Woche dem Ersteren einen per Kopf eingeschenkt, nutzten die Gelegenheit und statteten ihrem Ex-Verein Holstein Kiel und zugegebenermaßen auch Ex-Kollegen Manuel Schäffler einen Besuch ab.
Auf dem Rasen, über dessen Zustand keine netten Worte verloren werden können, bestätigte sich die Erfahrung. Nachdem der durchaus gefährliche Luca Schnellbacher sich unter der Woche im Training verletzte, stand schon früh fest, dass Manuel Schäffler bei Fröhling von Anfang an ran durfte. Die ersten Minuten gehörten dann auch den Gastgebern, die es vorzogen, das Spiel der Kieler früh zu stören und damit keinen Spielfluss aufkommen zu lassen. Mit der Zeit schaffte es Holstein immer besser, die Dinge dennoch spielerisch zu lösen. Lewerenz, Fetsch und Drexler sorgten einige Male für Gefahr vor dem Tor von Wehens Elferkiller Kolke. Aber auch die Hausherren zeigten, dass ihr Kader in der Liga sicher in die Top Acht gehört. Das zeigte besonders Mvibudulu, der großen Spaß daran hatte, Holstein einen wenig durcheinander zu wirbeln. Er vergab kurz vor der Pause auch gegen den guten Kronholm.
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